Dank der Förderlinie Inklusive Hochschule NRW konnte die Hochschule Ruhr West eine 75-Prozent-Stelle (EG11) in der Zentralen Studienberatung schaffen. Diese richtet sich gezielt an Studierende mit chronischer Erkrankung oder Behinderung. Die Stelleninhaberin begleitet und unterstützt Betroffene bei studienbezogenen Herausforderungen, etwa bei der Beantragung von Nachteilsausgleichen oder der Entwicklung individueller Lösungen in schwierigen Studiensituationen.
Ein zentraler Schwerpunkt der Arbeit liegt in der strukturellen Weiterentwicklung einer barrierearmen Studienumgebung. Gemeinsam mit Studierenden identifiziert die Studienberaterin Hindernisse, entwickelt praxisnahe Maßnahmen und vermittelt zwischen Studierenden, Lehrenden und der Verwaltung. Ein Beispiel dafür ist die Entwicklung eines maßgefertigten Tischaufsatzes für einen Rollstuhlnutzer, der in Kooperation mit der hochschuleigenen Werkstatt gebaut wurde – ein gelungenes Beispiel für gelebte Inklusion durch Zusammenarbeit und Kreativität.
Darüber hinaus fördert die Studienberaterin die Vernetzung von Studierenden mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen. Sie schafft Begegnungsräume, in denen Betroffene Erfahrungen austauschen, gegenseitige Unterstützung organisieren und ihre Sichtbarkeit innerhalb der Hochschulgemeinschaft stärken können. Damit trägt sie aktiv zur Selbstvertretung und zum Empowerment der Studierenden bei.
Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Sensibilisierung der Hochschulöffentlichkeit. In Lehrveranstaltungen wie Inklusives IT-Design vermittelt die Studienberaterin Studierenden ohne Beeinträchtigung ein besseres Verständnis für die Lebensrealität ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen mit Behinderung. Ziel ist es, Inklusion als gemeinsame Verantwortung zu verstehen und diskriminierungssensible Perspektiven langfristig in Lehre, Forschung und Hochschulkultur zu verankern.
Die Maßnahme trägt sichtbar zum Abbau studienerschwerender Barrieren bei, fördert die strukturelle Sensibilisierung in Verwaltung und Lehre, stärkt das Empowerment betroffener Studierender und etabliert inklusive Werte als festen Bestandteil der Hochschulkultur.
Studierende, Lehrende, Verwaltungsangestellte und andere Akteure