Der Übergang von der Schule zur Hochschule ist ein großer Schritt. Er bringt neue Anforderungen auf inhaltlicher, persönlicher, sozialer und organisatorischer Ebene mit sich. Studierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung stehen dabei oft vor zusätzlichen Herausforderungen – etwa gesundheitlichen Belastungen, bürokratischen Hürden oder strukturellen Barrieren. Diese können schnell überfordern, besonders wenn Unterstützungsangebote schwer zugänglich oder wenig bekannt sind.
Hier setzt das Programm P2P-Inklusiv an. Es vermittelt Studierende und Studieninteressierte mit Beeinträchtigung an erfahrene RUB-Studierende, die speziell geschult sind und ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Die Mentorinnen und Mentoren bieten praxisnahe, persönliche und niedrigschwellige Unterstützung. Sie begleiten auf Augenhöhe, schaffen Raum für offenen Austausch, Orientierung und soziale Anbindung.
Seit 2024 ergänzt eine psychologisch begleitete Supportgruppe das Programm. Sie richtet sich an Studierende, die sich in der Diagnosephase befinden oder gerade erst von einer chronischen Erkrankung erfahren haben. In der Gruppe können Unsicherheiten geteilt, erste Schritte im Umgang mit der neuen Situation gegangen und Vertrauen in eigene Bewältigungsstrategien aufgebaut werden. Sie dient zugleich als Einstieg ins Mentoring: Mentees werden frühzeitig eingebunden, während potenzielle Mentorinnen und Mentoren ihre Erfahrungen reflektieren und ihre Rolle als Unterstützende festigen.
P2P-Inklusiv ist Teil des ganzheitlichen Ansatzes der Psychologischen Studienberatung der Ruhr-Universität Bochum. Im Rahmen des Peer-Quartiers fördert sie Selbstwirksamkeit, Empowerment und soziale Vernetzung. Während die psychologische Beratung professionelle Begleitung und Gruppenangebote bietet, sorgt das Mentoring für persönliche Anknüpfungspunkte und kontinuierliche Unterstützung im Studienalltag. So entsteht ein starkes Netzwerk, das Studierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung fachlich und psychosozial stärkt – für ein selbstbestimmtes und erfolgreiches Studium.
Studierende mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen in der Studien(-wieder-)einstiegsphase (als „Mentees“) sowie in höheren Semestern (als Mentor*innen)